Zeichnungsserie, je 76 x 110 cm

Zeichnungsserie, je 76 x 110 cm
3 Ausstellungen (The Blend Apartments & Artist in Residence / FLAG studio, Osaka, 8. Salon e.V., Hamburg), Katalog, Video
Ein künstlerisches Projekt von Naho Kawabe im Rahmen der 30-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Osaka
Kooperation: Goethe-Institut Osaka Kyoto
Im Jahr 2019 wird die 30-jährige Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Osaka gefeiert. Als japanische Künstlerin seit 2001 in Hamburg lebend, hatte ich bereits an den beiden vorhergehenden Jubiläen in den Jahren 2009 und 2014 aktiv teilgenommen. Mit den damals gesammelten Erfahrungen habe ich Anfang 2019 ein Ausstellungsprojekt entworfen, das Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus Hamburg in Osaka zeigt. Spezifisch für diese ist, dass es sich dabei um Kunstschaffende handelt, die mit einer anderen Muttersprache aufgewachsen und nicht deutscher Herkunft sind – so wie ich selbst.
Einkanal-Video, 17’4
Ton: Veit Kenner, Stimmen: Nir N. Alon, Kyung-hwa Choi Ahoi, Shan Fan, Hannimari Jokinen, Sho Hasegawa, Naho Kawabe, Linda McCue, Mitko Mitkov, Miwa Ogasawara, Joe Sam-Essandoh, Hua Tang, Youssef Tabti, Nikos Varsamakis
Das Video zeigt sich ständig bewegende Lichtreflexe auf dem Wasser. Die Bewegungen sind synkronisiert mit Stimmen von in Hamburg lebenden Künstlerinnen, deren Herkunft nicht deutsch ist und die über ihre Situation als Fremde nachdenken. Das Video ist mit japanischen Untertiteln versehen, die in ihrer Fehlerhaftigkeit den Unzulänglichkeiten der Sprache der Künstlerinnen entspricht.
Ausstellungen: The Blend Art in Residency, Osaka (JP) / Flag studio, Osaka (JP) / 8. Salon e.V., Hamburg (DE)
Abbildung: Katalog “Aufenthaltswahrscheinlichkeiten”
Aufenthaltswahrscheinlichkeiten
21 x 15 cm, 96 Seiten
Sprachen: DE, JP
Hrsg.: Naho Kawabe
Texte: Julia Dautel, Enzio Wetzel, Ursula Panhans-Bühler, Naho Kawabe
Teilgenommene Künstler*innen: Nir N. Alon, Kyung-hwa Choi Ahoi, Sho Hasegawa, Hannimari Jokinen, Naho Kawabe, Linda McCue, Mitko Mitkov, Miwa Ogasawara, Joe Sam-Essandoh, Shan Fan, Youssef Tabti, Hua Tang, Nikos Valsamakis
Design: Shunsuke Onaka (Calamari Inc.)
Foto: Shintaro Yamanaka (Qsyum!)
Bestellung: Sautter + Lackmann (Hamburg)
Waitingroom (Tokio)
Calo (Osaka)
2013, Revolver Publishing
19 x 12 cm, 145 Seiten
Sprachen: DE, EN, JP
Hrsg.: Naho Kawabe
Texte: Klaus Plöger, Belinda Grace Gardner, Waltraud Brodersen, Ludwig Seyfarth
Interview mit Ami Okabe
Design: Mitsugu Mazobata
Bestellung: Revolver Publishing (Berlin)
Sautter + Lackmann (Hamburg)
Waitingroom (Tokio)
ISBN 978-3-95763-079-7
ISBN 978-3-86895-297-1 (old ISBN)
2019, Snoek
24 x 18 cm, 224 Seiten
Sprachen: DE, EN
Hrsg.: Dirk Luckow, Wolfgang Oelze
Dieser Katalog erscheint anlässlich der Ausstellung „ Fuzzy Dark Spot – Videokunst aus Hamburg“ in den Deichtorhallen Hamburg /Sammlung Falckenberg 2019.
Kuratiert von Wolfgang Oelze
Bestellung: Deichtorhallen Hamburg /Sammlung Falckenberg (Hamburg)
ISBN 978-3-86442-287-4
Konya 2025, Fukuoka (JP)
An Bord der Apollo 11, die am 20. Juli 1969 erfolgreich auf dem Mond landete, befanden sich modernste Computer. Ein Problem, das es damals zu lösen galt, war die Frage, wie die enorm großen Daten und Programme auf ganz kleinem Raum gespeichert werden konnten. Was für diese Aufgabe eingesetzt wurde, war das “Core-Rope-Memory” – eine Technologie, bei der Informationen durch Drahtfäden und durch Magnetisierung winziger, donutförmiger Materialstücke, sogenannte Kerne, gespeichert werden. Dieses Kerndrahtgedächtnis wurde von weiblichen Fabrikarbeiterinnen per Hand mit Nähnadeln gewebt.
Kuratorin: Sachiko Shoji (Fukuoka Art Museum)
Kohle, Motor, Schnur, Beton, Metall, Feder, Größe variabel
Das am Boden ausgeschüttete Muster aus Kohlestaub zeigt die zackige Linie der Mauergrenze zwischen Ost- und Westberlin. Eine sich im Kreis drehende Feder, angetrieben von einem kleinen Motor, wischt den Kohlestaub weg. Der Kreis beschreibt idealtypisch die Fahrt der Berliner S-Bahn über die Grenze hinweg, so wie es in Berlin zwischen 1961 und 1989 tatsächlich gewesen war.
Ausstellung: Waitingroom, Tokyo (JP)
Einkanal-Video, 49’15, Kamera: Saskia Bannasch, Naho Kawabe
Das Video zeigt, wie die Hände einer älteren Frau 3 Kg Kohle-Bruchstücke zusammenbinden zu einem Paket, dessen Figuration einem Baum ähnlich ist. Während der Aktion erfährt der Betrachter in einem Selbstgespräch der Frau vieles über ihre persönliche Lage im Berlin der 1950/60er Jahre, das Verhältnis zur Mutter und die Situation im Kalten Krieg. Die Erzählerin flüchtete 1956 aus der DDR in den Westen. Die spezifische Art des Verpackens mit Schnüren hat die Erzählerin bei ihrer Mutter gelernt, als Pakete von West nach Ost geschickt wurden zur Zeit der zwei deutschen Staaten. Damals gab es kein Klebeband. Die Schnürtechnik und die besonderen Handbewegungen werden bald vergessen sein.
„Eine echte Frau löst jeden Knoten“ – der Spruch stammt von der Schullehrerin der Erzählerin in Westdeutschland und forderte sie damals heraus durch den hohen Anspruch an die Tätigkeiten von Frauen in der Nachkriegszeit. Die japanischen Untertitel, die im Probevideo zu sehen sind, können gelöscht werden.
Ausstellungen: Waitingroom, Tokio (JP) / Boxes Museum, Guangzhou (CN)